Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

MORITZPLATZ BERLIN. Koproduktiver Städtebau
Gebundener Entwurf E6, Master
In Kooperation mit den Lehrstühlen Ökonomie des Planens und Bauens, Prof. Guido Spars und Olivera Obadovic + Bauen im Bestand, Prof. stellv. Annette Paul
Akteure: Prinzessinnengarten, Berlin + Modulor Projekt GmbH, Berlin

Der Moritzplatz in Berlin-Kreuzberg, einst lebendiges Einkaufsviertel, lag im Windschatten der Mauer jahrzehntelang Abseits des Geschehens. Nach starken Kriegszerstörungen und Kahlschlagsanierungen der 1960er/1970er entstand ein Konglomerat aus partiell wiederaufgebautem Wohnungsbau, Gewerbenutzungen, ehemaligen Fabriken und zahlreichen Brachflächen. Heute bildet sich am Moritzplatz (noch immer) eine soziale Randlage – eine innere Peripherie – zwischen Quartieren mit höherer Entwicklungsdynamik ab. Zwischen den beliebten Vierteln Kreuzbergs und Mitte gelegen, steigt jedoch zusehends der immobilienwirtschaftliche Druck. In diesem Spannungsfeld bieten sich interessante Flächen für Raumpioniere und Raumunternehmer und der Moritzplatz rückt nun nach seinem langen Schattendasein mehr und mehr ins Licht der Öffentlichkeit. Das Entwurfsgrundstück steht exemplarisch für diese Entwicklung. Einst stand hier das Wertheimkaufhaus, zwischendurch war es Brache, Parkplatz, Flohmarkt. Seit 2009 setzen Nomadisch Grün dort ihr Konzept einer mobilen urbanen Landwirtschaft um und schafft mit dem Prinzessinnengarten einen neuen (temporären) öffentlichen Raum. Der Liegenschaftsfonds Berlin sucht parallel einen Käufer für das Grundstück, während lokale Akteure ein Vergabeverfahren nach Konzept statt Höchstgebot verlangen.
Anhand dieses Grundstücks sollen die Möglichkeiten eines koproduktiven Städtebaus, der lokale Akteure als wichtige Initiatoren urbaner Prozesse der Projekt- und Stadtentwicklung einbezieht, untersucht und gestaltet werden. Vor allem in den Diskursen um Kreative Milieus und Zwischennutzung findet die Aktivierung von Räumen durch lokale Akteure bereits Beachtung, fließt jedoch bisher kaum in herkömmliche Entwicklungsmodelle ein. Anhand des Moritzplatz sollen Raumstrategien, Projektverläufe und alternativen Formen der Projektentwicklung lokaler Akteure analysiert und darauf aufbauend räumlich-bauliche Umsetzungen eines koproduktiven Städtebaus für das Wertheim-/ Prinzessinnengartengrundstück gefunden werden.



Yvonne Stillger, Norbert Dumitrache

AB NACH DRAUSSEN! Kollektive Raumproduktion und soziale Medien
Wahlpflichtfach LA1, Bachelor

Was haben Facebook, Twitter und StudiVZ mit realen öffentlichen Orten zu tun? Internet, Web 2.0 und soziale Medien haben unsere Arbeits- und Lebenswelt in den letzten Jahren tiefgreifend verändert. W-Lan, Mobilfunknetz und Smartphones erhöhen unsere Mobilität und Kommunikationsdichte. Viele Soziologen, Architekten und Stadtplaner befürchten einen damit verbundenen Rückzug ins Private und in virtuelle Räume. Parallel beklagen sie den Funktions- und Bedeutungsverlust des öffentlichen Raums. Aber ist dem wirklich so? Tauchen wir ab in raumlose Sphären? Tummeln wir uns nur noch in virtuellen Realitäten oder entwickeln sich vielmehr neue Arten öffentlicher Räume, kollektiver Raumproduktion und Nutzungsmuster?
Im Seminar „Ab nach draußen!“ suchen wir in Kartierungen, Diskussionen, Experimenten und Übungen sowie wissenschaftlichen Recherchen nach den Schnittstellen zwischen netzbasierten Kommunikationsformen und neuen Formen der Öffentlichkeit. Wir untersuchen die Rolle, Nutzung und Transformation des öffentlichen Raums, wie auch die Nutzung und Bedeutung von sozialen Medien und schließlich die Schnittmengen beider Sphären. Wir analysieren das veränderte Nutzungsverhalten in klassischen öffentlichen Räumen und begeben uns auf die Suche nach Orten und Situationen, die erst durch die Nutzung neuer Technologien an Bedeutung gewonnen haben. Am Ende suchen eure Positionen zur Frage nach der Bedeutung dieser Entwicklungen für die gestalterische Praxis. Was ist unsere Rolle als Architekten und Entwerfer?



SCHÖNER WANDELN
Urban Scape 1, Master
In Kooperation mit dem Matthias Rottmann, DeZwarteHond


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zuletzt bearbeitet am: 09.08.2014

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